Bodenabbau und Deponien
Abbaugebiete haben einen großen Einfluss auf die Flora und Fauna einer Landschaft, da sie einerseits Habitate und Primärbiotope mehrerer Tier- und Pflanzenarten direkt beeinflussen oder sogar zerstören, andererseits aber auch indirekt Einfluss auf benachbarte Lebensräume haben beispielsweise durch eine Veränderung des Wasserhaushalts.
Doch Abbauflächen können auch Potentiale für den Natur- und Umweltschutz mit sich bringen, da durch den menschlichen Einfluss neue Sekundärbiotope für Arten entstehen, die im durch Agrarflächen geprägten Umland keinen natürlichen Lebensraum mehr finden.
Beispielsweise wird während der Bewirtschaftung der natürlich Sukzession entgegengewirkt, wodurch Tier- und Pflanzenarten profitieren, die Roh- und Offenbodenstellen bevorzugen.
In solchen Fällen stellen Abbauerweiterungen und Folgenutzungen eine erneute Belastung der neu entstandenen Lebensräume und Biotope dar.
Nach Ende der Bewirtschaftung hat schließlich auch die Folgenutzung (Deponien, Rekultivierung, Tourismus) Einfluss auf die Sekundärbiotope und ihre zum Teil sehr spezialisierten Bewohner.
In Fall einer geplanten Neuerschließung, einer Erweiterung oder einer Umnutzung von Boden-, Kies- oder Sandabbaugebieten sind naturschutzfachliche und artenschutzrechtliche Expertisen obligatorisch.